Stand 2000
Wird Boden ingenieurmäßig betrachtet, so erfolgt die Betrachtung ohne den Mutterboden.
Baumaßahmen stören Gleichgewichtszustand im Boden:
- andere Spannungsverteilung
- Setzungen, Vervormungen
- insbesondere Setzungsdifferenzen
Ein bodenmechanisches Gutachten sagt dasSetzungsverhalten voraus.
Betrachtet wird auch die Standsicherheit von Böschchungen.
BI:
Beschreibung Baugrund
Beurteilung von Böden
Baugrunderkundung
Wasser im Boden
Frost im Baugrund
Laboruntersuchungen:
KG, Konsistenz, Verdichtbarkeit, k-Wert, kf-Wert, Scherfestfkeit, Verformung
Literatur
Bodenuntersuchungen für Ing-Bau SCHULZE + MUHS, Springer Verlag 1967Bodenmechanisches Praktikum: NENTZER Verlag, Glückauf
Grundbau Taschenbuch I + II, Ernst-Verlag
Handbuch für Erd- und Grundbau I, Werner-Verlag
Grundbau I + II SIMMER, Teubner-Verlag
Abriss der Ingenieurgeologie PRINZ, Enke
Normen
Einhaltung wichtig wegen Gewährleistung!DIN-Taschenbuch Nr. 36: Erd und Grundbau Beuth-Verlag, Bauer-Verlag
DIN-Taschenbuch Nr. 113: Erkundung und Untersuchung des Baugrundes
zusätzliche technische Vorschriften und Richtlinien in Straßenbau: ZTV-StB 94 und Kommentar dazu von FLOSS
Definition
Bodenmechanik ist ein Teil der Ingenieurgeologie: Lehre vom Verhalten des Bodens als Baugrund und Baustoff.
Die Bodenmechanik beurteilt Wechselbeziehung Bauwerk-Baugrund und das Bodensystem, bestehend aus festen, flüssigen und gasförmigen Bestandteilen.
Aufgabe der Bodenmechanik ist es das Wechselspiel der 3 Phasen im Bodensystem erfassen.
Begriffe
Wasseraufnahme
ENSLIN-GerätQuarz 30%
Tone 80%-700%
bestimmt mit von NEFF verbessertem Gerät
Dichte
ρs KorndichteDichte des feuchten Bodens
ρd Dichte des gesätigten Bodens
ρd Dichte des trockenen Bodens
ρ' Dichte des Bodens unter Auftrieb (unterhalb GW)
DIN 18125 T1 Dichtebestimmung im Labor
Tauchwïegung mit Hg
radiometrische Verfahren mittels γ-Strahlen-Adsorption z.B. Troxlersonde
Bei grobkörnigem Material Kommen Feldmethoden zum Einsatz
Porenanteil n Hohlraumanteil / Gesamtvolumen
n= 1-ρ/(ρs*(1+W))
n= e/(1+e)
Porenzahl e = Hohlraumanteil /Feststoffvolumen
Lagerungsdichte D =( maxn-vorhn)/(maxn-minn)
Bezogene Lagerungsdichte
ID = (maxe_ uorhe) / (maxe-mine)
DARCY v= k *I
Scherfestigkeit
Unterschieden werden- drainierte Scherfestigkeit, Boden kann entwässern, langsame Vorgänge, Nachweis mit wirksamen Spannungen, wirksamen Scherparametern
- undrainierte Scherfestigkeit, schnelle Vorgänge, Boden kann nicht entwässern, Nachweis mit totalen Spannungen und undrainierten Scherparametern
Die Scherfestigkeit wird mit τf bezeichnet.
Mit folgenden Untersuchen können Informationen ber die Scherfestigkeit gewonnen werden:
- Direktscherversuch: Keine Ermittlung undrainierter Scherparameter möglich
- einaxialer Druckversuch, genormt in DIN 18136, Ermittlung der Druckfestigkeit qu, die ungefähr 2 cu beträgt
- Triaxialversuch, DIN 18137, wirksame und undrainierte Scherparameter werden ermittelt
- Flügelsondierung, DIN 4096, Labor oder Flügelsondierung, Bestimmung von cu
Proctor-Versuch: seit 1933 Verdichtbarkeit abhïängig vom Wassergehalt des Bodens
genormt in DIN 18127
Resultat: Proctor Kurve: Trochendichte ρd in t/m3 über dem Wassergehalt in %
ρPr = maximale Dichte
Wop = zugehöriger Wassergehalt, optimaler WG
Sättigungslinien:
ρd = ρs / (1 + W* ρs / (ρs * Sr))
modifizierter Proctorversuch mit höherer Schlagenergie
Verdichtungsgrad DPr=ρ/ρPr*100 %
Porenwasserberdruck
Trocknen mit Kalk
Erdstatik
Erddruck auf Bauwerke: differentiell kleines Bodenelement z-Achse zum Erdmittelpunkt Druck- Zug- und Scherkräfte Zugfestigkeit darf nicht angesetzt werden Resultat: Druckkräfte haben positives Vorzeichen Normal- und Schubspannungen σz Normalspannung = γ *z Fallbeschleunigung =10 m/s2 Wassergehalt: Masse % bezogen auf Trockenmasse w= mw / md σx = σy = K0 * σz K0 = Ruhedruckbeiwert Kohäsion bindiger Böden τyx usw. 1. Indice für zugehörige Normalspannung 2. Indice für Richtung Satz von den zugeordneten Schubspannungen: Zwei aufeinander zulaufende Schubspannungen sind gleich groß z.B. τzy = τyz meist Betrachtung ebener Spannungszustand: Keine Spannungsäderung in einer bestimmten Tiefe: nur σx, σz, τ (Ausschnitt einer unendlich langen Wand) K0 = 1-sin (φ') Grundbruch, Böschungsbruch, Gleiten (Erdwiderstand zu klein) : Scherspannungen größer als Reibungsspannungen evtl. Tiefgründungen Reibungswinkel φ'
Rahmenscherversuch
σ, τ Messung der Verschiebung Filterplatten um Porenwasserberdruck zu verhindern kraftgesteuerter Versuch weggesteuerte Versuch (konstante Vorschubgeschwindigkeit)
Triaxialversuch
Stahbetonschlitzwände zum Verbau von Baugruben
Steifenlage zur Sicherung Erdruhedruckspannung σ0 =γ *h2 /2 * K0 β = Geländeneigung KO = 1-sin(φ') fr β =0 KO= cos(φ') β = φ' dazwischen lineare Interpolation aktiver Erddruck Gewichtsmauer hält dem Erddruck allein durch Reibung stand Standsicherheitsnachweise: DIN 1054: geotechnische Standsicherheit -Gleitsicherheit -Kippsicherheit (Lage der Resultierenden) -Frostsicherheit -Erosionssicherheit -Grundbruchsicherheit (meist nur Fundamente) Nachweis der Setzungen innere Standsicherheit: materialabhängig Frostschürze hydraulischer Grundbruch= Erosionsgrundbruch Schichtgrenze: nur Änderung bodenmechanischer Kennwerte (Reibungswinkel Kohäsion, Wichte) interessant Erddruck e0 Gleitsicherheit ηg = Quotient aus haltenden und schiebenden Horizontalkräften Reibungsbeiwert μ = tan(φ') E0 = ∫(eo * dz) Lastfälle nach DIN 1054
Lastfall | LF1 | LF2 | LF3 |
ηg | 1.5 | 1.35 | 1.3 |
Kippsicherheit: Momente auf hinteren Wandeckpunkt beziehen.
Die Resultierende der ständigen Lasten muß die Sohle im Kernbereich schneiden: Kernweite b/6
Grundbauwerke
Flachgründung: Fundamentfläche unmittelbar unter Bauwerk Tiefgrndung, z.B. Pfahlgründung Lage der resultierenden Sohlkraft Exzentrizitïät e Kraft greift im Kernbereich an: Keine klaffende Fuge K. i. K. Kraft greift im Kernbereich an e > b /6 Resultat: σ0 = 2* V /(3 * c *a) V Vertikalkraft klaffende Fuge bis maximal zur Schwerachse Resultat: e maximal b/3
Aktiver Erddruck
Kleine Bewegung wird in Kauf genommen.
Geht zurck auf Coulombsche Erddrucktheorie
Gleitwinkel ϑ
Reibung ist linear abhängig von der zugehörigen Normalkraft R= μ* N
Im Boden ist μ = tan( φ')
Gleitflächenresultierende Q = Resultierende aus R und N
- E = Erddruck
- G = Gewichtskraft
E, Q und G greifen am Monolithen an
E = G* tan (ϑ-φ' )
G = h2* cot ( ϑ) /2 *γ
E(ϑ) hat ein Maximum
Emax = aktiver Erddruck Ea
dE / dϑ
ϑ = 45° + φ /2
E = γ* h2 /2 * tan2 (45°-φ/2)
Wandreibungswinkel δ
Erdwiderstand
Erdwiderstand = passiver Erddruck EpGrenztragfähigkeit des Erdwiderstandes
ϑp = 45°- φ' /2
Müller-Breslau
Caquot-Kerisel
Eintrag einer Baulast im Grundbuch
Erdwiderstandsbeiwert kp