Bodenmechanische Kenngrößen

Stand 2000

Zustandsgrößen

Fließgrenze wL

Bestimmung mit dem Fließgrenzen-Gerät nach Casagrande: Probe in einer flachen Schale, Ziehen einer Furche, Anzahl der Schläge bis Furche geschlossen ist.

s. DIN 18122 Teil 1

Ausrollgrenze wP

Ausrollen zu 3mm starken Walzen. Wassergehalt bestimmen, bei dem diese Walzen zu zerbröseln beginnen.

Schrumpfgrenze wS

Für Tone. Der Wassergehalt, unterhalb dessen die Probe ein konstantes Volumen behält. Dunkel gefärbte Probe wird in diesem Zustand hell.

Zustandsformen

Im plastischen Bereich, auch Bildsamkeitsbereich genannt, werden die folgenden Zustandsformen unterschieden:

  • steif, läßt sich zu 3 mm starken Walzen ausrollen
  • weich, läßt sich leicht kneten
  • breiig, quillt beim Pressen der Faust zwischen den Fingern durch

Liegt der Wassergehalt über der Fließgrenze, so ist der Boden flüssig.

Bei einem Wassergehalt zwischen Schrumpfgrenze und Ausrollgrenze handelt es sich um einen halbfesten Boden.

Liegt der Wassergehalt unter der Schrumpfgrenze, hat der Boden eine feste Konsistenz.

Zusammendrückbarkeit

Setzungen

Vertikale Senkungsbewegung durch die Verformung des Baugrundes. Ausgelöst durch Belastung des Baugrundes.

s. auch Grundbau: Setzungen

Unterschieden werden die folgenden Setzungen

  • Sofortsetzung s0 nach Lastaufbringung
  • primäre Setzung s1, Konsolidationssetzung, bautechnisch wichtigste Setzung: Wasser wird ausgepreßt
  • sekundäre Setzung s2, Langzeitsetzung oder Kriechsetzung, hauptsächlich org. Material, plastische Tone

Das Setzungsverhalten wird im Kompressionsversuch simuliert.

Im Belastungsdiagramm wird die bezogene Setzung S' = Δh/h über der aufgebrachten Kraft aufgetragen. Aus dem Diagramm läßt sich der Steifemodul ES als Quotient aus Spannungsänderung und spezifischer Setzung ermitteln: ES = Δσ/Δε mit ε = Δh/h0

Die spezifische Setzung s' = Δh/h0 wird in Prozent angegeben.

s. DIN 4019