Kulturtechnik für Bauingenieure

Stand 2000

"Der Ausdruck „Kulturtechnik" ist ein noch ziemlich junger, und die Grundsätze einer rationellen Kulturtechnik sind selbst in beteiligten Kreisen bei Landwirten und Ingenieuren noch nicht so bekannt, wie es wünschenswert und notwendig erscheint." - Christian August Vogler

Bewässerung
Verdunstung

Quellen

  • DIN 4047 Begriffe im landwirtschaftlichen Wasserbau
  • DIN 1185 Dränung
  • DIN 1184 Schöpfwerke
  • DVWK-Regelwerke 115 und 116

Entwässerung

Landwirtschaftlicher Wasserbau ist nach DIN 4047 der "Entwurf, Bau und Betrieb aller wasserbaulichen Anlagen der Bodenkultur einschließlich Unterhaltung".

Auswaschungswasser-leaching water

Die Dräntiefe beträgt ca. 1 m

Die Sondierung sollte bis ca. 2m Tiefe reichen.

Boden

hydromorphe Böden

Vom Wasser beeinflußte Böden sind hydromorphe Böden:

  • Gleye Grundwasserbeeinflußte Bodentypen
  • Pseudogleye Haftwasser / Stauwasser

Stauwasser

Stauwasser liegt vor, wenn wasserundurchlässige Schicht über 1.3 m unter GOK vorhanden ist.

Bodengefüge

Unter Bodengefüge - auch Bodenstruktur - versteht man die räumliche Anordnung der festen Bodenteilchen. Das Bodengefüge ist optimal, wenn sich das Volumen in 50% Boden und 50% Poren aufteilt und die Poren sich 40% Grobporen und 60% Fein- und Mittelporen unterteilen.

Pflanzen können kein Wasser speichern, nur der Boden kann als Speicher dienen.

Lagerungsdichte

LD1 bis LD5

Durchlässigkeit

Der kf-Wert ist der Durchlässigkeitsbeiwert des Bodens.

Man erhält die Versickerungsrate durch Integration der Versickerungsintensität über der Zeit.

Haftwasser

Haftwasser wird durch Adsorptions- und Kapillarkräfte gehalten.

Kapillarwasser

Kapillarwasser wird durch Menisken gehalten.

pF 4,2 - 2,5

Adsorptionswasser

Adsorptionswasser ist für Pflanzen nicht verfügbar.

pF > 4,2

pF-Wert

potentiell freies Wasser

= Saugspannung log (cm Wassersäule)

Der Kapillarsaum ist die Grenze des Kapillarraums.

Die kapillare Aufstiegsrate wird in mm/d gemessen.

Der Wurzelsaum ist die Grenze des Wurzelraums.

Wassergehalt

Der Wassergehalt in Gewichtsprozent: (FG-TG) / TG

Der Wassergehalt in Volumenprozent ist ungefähr das 1,5-fache des Wassergehaltes in Gewichtsprozent.

In der pF-Kurve eines Bodens wird die Saugspannung über dem Wassergehalt aufgetragen.

Permanenter Welkepunkt

Der permanente Welkepunkt - kurz PWP wird erreicht wenn der pF-Wert im Boden über 4,2 steigt, da die maximale Saugspannung, die Pflanzen erzeugen können einem pF-Wert von 4,2 entspricht.

Feldkapazität

Die Feldkapazität - kurz FK - eines Bodens ist seine maximale Speicherkapazität, sie wird meist in Volumenprozent angegeben.

Nutzbare Feldkapazität

Die nutzbare Feldkapazität - kurz nFK - eines Bodens ist seine maximale Speicherkapazität für pflanzenverfügbares Wasser, sie wird ebenfalls meist in Volumenprozent angegeben.

nFK = FK - PWP

Ursachen und Erscheinungsformen schädlicher Bodennässe

Fremdwasser

Fremdwasser ist Oberflächenwasser und Grundwasser, das in das betrachtete Gebiet eindringt.

Eigenwasser

Eigenwasser ist das Wasser, das als Niederschlag in das betrachtete Gebiet gelangt.

Kuverwasser

Kuverwasser ist das Wasser, das durch einen Deich sickert.

Qualmwasser

Qualmwasser ist das Wasser das hinter dem Deich aufsteigt. Mögliche Ursachen für Qualmwasser sind:

  1. Grundwasser
  2. Stauwasser
  3. Haftwasser