Kanalisation: Bemessungsgrundlagen

Stand 2000

"Die Kanalisation, d. i. die rasche Fortschaffung der Schmutz- und der Regenwässer von den menschhchen Wohnorten, ist eine uralte, gesundheitstechnische (hygienische) Maassregel, welcher in neuerer Zeit von Vielen und namentlich von grösseren Gemeinden wieder ein viel grösserer und gesundheits- wirthschaftlicher Werth beigelegt wird, als das früher geschehen ist, während aber gleich- zeitig Andere unter gewissen Umständen grosse Gefahren für die Gesundheit darin erblicken wollen, insoferne dadurch Boden neben und unter, und Luft in den Kanälen verunreinigt würden." - Max Joseph von Pettenkofer

Bemessungshilfen, Hausübung, Schächte, Kanalisation im ländlichen Raum, Versickerung, Regenwasserbehandlung, Schmutzfrachtberechnungen, Kanalschäden, Kanalnetzberechnung

Hausübung

Zeitbeiwertverfahren

Spitzenabfluß Qh14

Index h für häuslich

qh rund 5 l/(s * 1000 E)

Abwasser

Häusliches Abwasser:

BSB5 200-400 mg/l

CSB 400-800 mg/l

AS 4.5 ml/l

Gewerbliches Schmutzwasser

Qg

Anhaltswert 0.5-1.5 l/(s* ha)

Indirekteinleiterverordnung

U.a. Schadstoffe branchenspezifisch geregelt

Fremdwasser setzt sich zusammen aus:

  • Grundwasser, das in undichte Kanäle eindringt
  • Fehlanschlüsse: unerlaubte Anschlüsse von Dränage- und Regenwasser-Leitungen (problematisch wg. Qmax)
  • Einleitung von Bachwasser
  • Oberflächenwasser, das durch die Schachtabdeckungen in die Kanalisation eindringt

Regenwasserkanäle sind über den Schmutzwasserknälen zu verlegen.

(um Keller im freien Gefälle zu entwässern)

Fremdwasser: 100% bei SW-Kanal

0.5-1.2 l/s pro ha versiegelter Fläche bei MW-Kanal

Starkregenauswertung:

Blockregen

Häufigkeit ist der Kehrwert der Jährlichkeit

Regenspende = Maß für Intensität

Entwurf

Schmutzwasserkanäle

Gefälle 1:50

Schmutzwasser:

ca. 2.50m

DIN 2425

Die Kanäle werden im Lageplan als durchgezogene Linie dargestellt.

In der Regel DN250 in begründeten Ausnahmefällen DN2OO.

Regenwasserkanäle

Regenwasser: ca. 2,00 m

Die Kanäle werden im Lageplan als gestrichelte Linie dargestellt.

Mischsystem

Hausanschlüsse vermaßt (Entfernung vom Schacht)

Die Darstellung der Kanäle im Lageplan erfolgt als strich-punktierte-Linie.

Drosselabfluß bei Mischsystemen aus Regenwasser-Rückhaltebecken, bei Starkregen

Hochwasser-Entlastung in Vorfluter

Ein Trennsystem kommt meist mit wesentlich weniger Pumpenleistung aus.

Spülwirkung Regenwasser im Mischsystem.

In der Regel DN300, in begründeten Ausnahmefällen DN25O.

Allgemein

Mindestquerschnitte nach ATV A118.

Ein Sohlsprung erfolgt in einem Schacht.

Schächte durchnumeriert, D vor Deckelhöhe

Die Fließrichtung wird durch einen Pfeil angegeben.

Eine Haltungist ein Rohrnetzteil zwischen zwei Schächten.

Schächte sollten nicht in der Strassenmitte angeordnet werden, um den Verkehrsfluß beim Spülen nicht zu stören.

DIN 1986: Hausentwässerung

Die Kommune ist für die Hausanschlußleitung verantwortlich. Die Verantwortung reicht bis zur Grundstücksgrenze oder zum Hausanschlußschacht.

Grundleitung, Fallleitungen

kritische Geschwindgkeit: Ablagerungen

kritische Geschwindgkeit, kritisches Gefälle von Nennweite abhängig (man geht von 50% gefüllten Rohren aus)

Mindestgeschwindigkeit 0.5 m/s

maximale Geschwindgkeit 6-8 m/s (wg. Abrieb)

Steilstrecken (s. ATV A110):

Strasseneinläufe: Anschluß an Kanalnetz mit DN150

Gully mit Schlammraum

Rückstau

Die Oberkante der Strasse ist in der Regel der Rückstauebene.

  • Überstau (über Rückstauebene)
  • Einstau

Abwasserhebewerk

Die Belüftung der Fallleitungen ist wichtig.

Kosten

Kanalnetz : ca. 5000-7000 DM / Einwohner

Regenwasserbehandlung ca. 500 DM/EW

Mehrkosten durch getrennte Kanäle: ca 40%

Betriebskosten ca. 50 DM/(EW *a)

Querschnitte

  • Kreisquerschnitt (ca. 80%
  • Ei-Profil
  • Maul-Profil

DIN 4263

Absturzbauwerke

strömenden, schießenden Abfluß

Wechselsprung: Walzen, Übergang vom schießenden zum strömenden Abfluß

Schießender Abfluß: Q * fLuft sollte kleiner als 0,75 * QV sein.

Energieumwandlungsbauwerke siehe A241.

Nötig, wenn Oberflächengefälle > zul Kanalgefälle

Qtr (Trockenwetterabfluß) soll nicht herunterfallen (Geruch)

Qr soll zügig in den aufnehmenden Kanal laufen

Bis DN 800: Untersturz (Rohr unter Absturz)

Darüber: Schwanenhals (Schußrinne)

Bei begehbaren Kanälen Absturzbauwerk mit Kaskade eventuell mit Unterlauf

Stauplatte erzeugt Wasserpolster

Grabenentwässerung

Begriffe

Kämpfer sind die Punkte im Kanalquerschnitt mit maximaler horizontaler Entfernung zur Kanalmitte.

Normalabfluß ist rückstaufrei.

Bei der Bemessung auf rückstaufreien Abfluß bemessen.

betriebliche Rauheit kb

Schächte

  • Regelschacht
  • angeformter Schacht
  • Sonderschacht